Sind die nicht putzig?
 
Es ist die Zeit der Waschbären. In diesen Monaten findet man vermehrt Waschbärenbabys. Versteckt in der Scheune, dem Garten, der Laube oder auf verlassenen Grundstücken.
Ja, natürlich sieht der Waschbär mit seiner schwarzen Augenbinde, dem gestreiften Schwanz und den kleinen Pfötchen niedlich aus, aber er ist und bleibt ein Wildtier.
Als Raubtier bedient sich der nachtaktive Geselle, mit seinem sehr guten Geruchssinn, an der Brut der Vögel, Echsen, Mäusen ebenso wie kleinen Fischen.
Jedoch auch reifes Obst auf dem Boden liegend, sowie Brot und andere Speisereste werden genüsslich verspeist.
Auf Nahrungssuche ist er wirklich nicht wählerisch und sind zu allem noch Welpen zu versorgen, ist der Speiseplan grenzenlos. Auf Lärm und starkes Licht hingegen reagiert er empfindlich.
Ursprünglich wurde der Waschbär aus Nordamerika nach Deutschland gebracht und zählt somit zu den invasiven Tieren.
Mittlerweile ist er vermehrt im Stadtgebiet zu finden und richtet dort oft großen Schaden an.
Grundsätzlich gilt:
Es ist verboten Waschbären mit einer Lebendfalle zu fangen und an anderer Stelle wieder in die Freiheit zu entlassen. Sollte dies trotzdem der Fall sein, muss er direkt vor der Grundstücksgrenze freigelassen werden.
Das Einfangen mit todbringenden Fallen, sowie das Trennen der Mutter von den Jungtieren, egal auf welche Art und Weise, ist strafbar und zählt als Wilderei und Tierquälerei.
Auch ein Jäger darf in einem befriedeten Bereich nicht agieren.
FANGEN, TÖTEN, UMSIEDELN – all dies löst das eigentliche Problem nicht.
Eine friedliche Lösung zwischen Mensch und Tier ist hier der bessere Weg.
Um es dem Waschbären in der gewählten Umgebung so unbehaglich wie nöglich zu machen, helfen folgende Dinge:
Füttern verboten‼️
Auch wenn sie noch so niedlich sind und den Eindruck der Hilfsbedürftigkeit vermitteln, mit der Fütterung lockt man sie näher in bewohntes Gebiet und sie verlieren die Scheu vor dem Menschen.
Hier hilft, den Müll oder die Essensreste gut verschlossen und unzugänglich aufbewahren.
Keine Überstiegsmöglichkeiten‼️
Der Kletterkünstler, der er nun einmal ist, sollte am Überstieg gehindert werden. Hierzu kann man Bäume mit einer Manschette versehen, überhängende Äste kappen und Dachrinnen aus Metall wählen oder mit diesem verkleiden.
Keine Einstiegsmöglichkeiten‼️
Offene Stellen im Mauerwerk, fehlende Dachziegel, defekte Fenster und Türen, sowie Schornsteine sollten geschlossen oder einbruchsicher abgedeckt werden.
Mit Microchip gesteuerte Katzenklappe nutzen‼️
Keine Lagerung von Unrat‼️
Auch das Abstellen von Unrat, Sperrmüll und Baumaterial bietet dem Waschbär Hilfestellung beim Einnisten.
Achten sie auf sichere verschlossene Verwahrung.
Auch weitere Wildtiere in der Umgebung benötigen unser Verständnis.
Nicht jedes verlassene Jungtier, sei es Hase, Kitz oder Waschbär ist in Not und muss gerettet werden. Wenn euch eines begegnet, so beobachtet bitte aus sicherer Entfernung, denn oftmals sind die Muttertiere auf Futtersuche. Geht zu einem, zwei späteren Zeitpunkt/en um zu Überprüfen, ob das Jungtier doch Hilfe benötigt.
Zudem sollte das Näherkommen und Anfassen UNBEDINGT unterbunden werden, da die Gefahr besteht von den Elterntieren verstoßen zu werden.